Bürogestaltung mit weniger Abfall - praktische Tipps
"Wir schliessen gerade ein Büroeinrichtungsprojekt für einen Grosskunden ab. Alle sind zufrieden, bis der Kunde plötzlich fragt: 'Und inwiefern ist dieses Design „grün“? Das würden wir den Leuten nämlich gerne erzählen'." Was können Sie tun, um zu vermeiden, dass Sie in eine solche Situation geraten? Wie kann man tatsächlich umweltfreundlichere Büroräume unter Berücksichtigung der Akustik gestalten?
Obwohl viele Unternehmen die Klimaneutralität in ihre strategischen Ziele aufgenommen haben, kommen Geschichten wie diese immer noch vor. Bestimmte Lösungen, wie z. B. die Maximierung des Zugangs zu Tageslicht und die Wiederverwendung von Möbeln, werden seit langem in Büroumgebungen eingesetzt und passen perfekt in die Agenda für grünes Design. Was jedoch oft fehlt, ist der Eckpfeiler des grünen Bürokonzepts: die bewusste Auswahl von Materialien und Ausstattungen. Das Ergebnis sind Entwürfe, die einen grösseren ökologischen Fussabdruck haben, als sie es sonst hätten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dies vermeiden können.
Tipp 1: Gemeinsame Entscheidungsfindung so früh wie möglich
Der Ansatz, der die Umweltauswirkungen der Planung als oberste Priorität ansieht, sollte bereits bei der ersten Begegnung zwischen Architekt und Investor diskutiert werden. Es muss festgelegt werden, was ein solcher Ansatz beinhaltet, wie er in die Praxis umgesetzt wird und wie er allen Beteiligten vermittelt wird.
Tipp 2: Seien Sie konkret
Legen Sie so früh wie möglich die Umweltparameter fest, die für die Produktauswahl ausschlaggebend sein werden. Meistens handelt es sich dabei um den Kohlenstoff-Fussabdruck über den gesamten Lebenszyklus, den Anteil an recycelten Rohstoffen oder die praktische Recycelbarkeit des Materials. Wichtig ist auch die Klasse, die den Grad der Emission flüchtiger organischer Verbindungen in die Umgebungsluft angibt, was sich sowohl auf die Umwelt als auch auf die Gesundheit der Nutzer auswirkt.
Tipp 3: Verlangen Sie Nachweise
Verlangen Sie bei der Auswahl von Produkten Unterlagen, die deren Umweltverträglichkeit belegen. Das gängigste Dokument ist die Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration, EPD), die unabhängig von einer dritten Partei überprüft wird. Sie enthält Informationen über den Kohlenstoff-Fussabdruck, den Anteil an recycelten Rohstoffen, die VOC-Emissionsklasse usw. Die Höhe der VOC-Emissionen kann anhand des finnischen M1-Labels oder der französischen VOC-Klassifizierung ermittelt werden.
Es ist äusserst sinnvoll, eine EPD anzufordern, da sie Vergleiche zulässt und letztlich eine datengestützte, fundierte Entscheidungsfindung erleichtert. Ein weiterer Vorteil ist, dass dies für die Hersteller ein Anreiz ist, ihre Produkte zu testen. Die Testergebnisse wiederum fliessen in die notwendigen Änderungen der Produktionstechnologien, der Wahl der Lieferanten oder der Vertriebsmethoden ein.
Tipp 4: Achten Sie auf Fallen
Achten Sie beim Vergleich von Umweltparametern darauf, ob sich die Tests auf den gesamten Lebenszyklus, auf einen bestimmten Produkttyp oder auf eine Komplettlösung beziehen. Es lohnt sich, herauszufinden, wo die Produkte hergestellt wurden.
Tipp 5: Achten Sie auf die Haltbarkeit des Produkts, seine Zeitlosigkeit und die Möglichkeit, es zu demontieren
Produkte, die leicht zu reinigen sind, sich nicht zersetzen oder verformen, sind länger haltbar. Sie können auch an einem anderen Ort verwendet werden. Wir haben Kunden, die dieselben freihängenden Ecophon Solo™ Deckensegel an ihrem dritten Standort verwenden. Und es gibt Kunden, die die Ecophon Focus™ Rasterdecken neu anordnen, um sie einem neuen Arbeitsplatzlayout anzupassen. Die Verlegung von Ecophon Akusto™ Wandpaneelen an neuen Standorten ist inzwischen Standard. All dies ist möglich, wenn das Material langlebig und leicht zu reinigen ist und ein universelles, zeitloses Design aufweist.
Tipp 6: Nicht aufgeben, sondern bewusst wählen
Verzichten Sie nicht auf alles, was das Wohlbefinden der Nutzer und die Funktionalität des Raums wesentlich beeinflusst. Entscheiden Sie sich jedoch für das, was die Umwelt weniger belastet. Gute Akustik, Beleuchtung, hohe Luftqualität - all das ist wichtig. In gut durchdachten, gesunden Büroräumen halten sich Unternehmen länger auf. Und das ist auch das Beste für die Umwelt.
Warum schreiben wir über dieses Thema?
Wir bei Ecophon sind uns unserer grossen Verantwortung als Hersteller bewusst, denn Designer verlassen sich auf das, was wir anbieten! Wir müssen uns dieser Verantwortung stellen und sie auch wahrnehmen - und gleichzeitig glaubhaft nachweisen, dass wir das tun. Bei Ecophon arbeiten wir seit vielen Jahren daran, unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern. Das Ergebnis ist, dass unsere Akustikdecken und -wandpaneele einen geringeren CO2-Fussabdruck aufweisen, als andere auf dem Markt angebotene Lösungen und sich durch einen gleichbleibend hohen Anteil an recycelten Rohstoffen auszeichnen. Im Sinne der Transparenz und des einfachen Zugangs zu Informationen, stellen wir allen Interessierten eine Dokumentation unserer Herstellungsstandards und unsere verlässlichen Umweltproduktdeklarationen zur Verfügung - für jedes Produkt einzeln und für den gesamten Lebenszyklus. Und dabei bleiben wir nicht stehen, denn der Prozess der Reduzierung unserer Umweltauswirkungen ist ein ständiges Arbeiten und Lernen.
Text: Magda Szubert
Magda Szubert ist seit 19 Jahren in der Baubranche tätig. In den letzten 8 Jahren hat sie sich mit der Innenakustik von Büros und deren Auswirkungen auf die Leistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen beschäftigt. Sie hat die akustische Gestaltung von über 400 Büros in Polen unterstützt, und zwar bei einer Reihe von Projekten unterschiedlicher Art und Grösse.
Als Mitverfasserin der Richtlinien für die Gestaltung von Büroräumen mit weniger Abfall des Polish Green Building Council, ist sie ausserdem eine leidenschaftliche Verfechterin der Verringerung der Umweltbelastung in allen Lebens- und Geschäftsbereichen. Magda Szubert vertritt Saint-Gobain Ecophon als Referentin und Teilnehmerin bei nationalen und internationalen Konferenzen zum Thema Akustik und Ergonomie am Arbeitsplatz.