Videokonferenz-Räume – Das neue Normal
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Dauerhafter Lärm am Arbeitsplatz beeinträchtigt die Psyche, Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Gerade jetzt, da aufgrund des Lockdowns zahlreiche Büros nicht belegt sind, bieten sich akustische Sanierungen an. Allerdings sollten sie wohlüberlegt sein, da je nach Räumlichkeit unterschiedliche Lösungen erfolgsversprechend sind. Ecophon stellt sechs Tipps für eine angenehme Akustik am Arbeitsplatz vor.
Von einer guten akustischen Umgebung im Büro profitieren alle: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und deren gesamtes soziales Umfeld. Das belegen zahlreiche Untersuchungen. So etwa hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) kürzlich in einer Metastudie herausgefunden, dass sich ein angemessener Geräuschpegel positiv auf das abstrakte Denken und die Kreativität auswirkt. Andere Studien zeigen weitere Vorteile auf:
Büros haben individuelle Anforderungen an die Raumakustik. Akustische Sanierungen sollten deshalb mit einer Bewertung der Bedürfnisse der Büroangestellten und der täglichen Arbeitsabläufe beginnen – ganz besonders dann, wenn es sich um tätigkeitsbasierte Großraumbüros ohne feste Arbeitsplätze handelt. Auf dieser Basis können dann gemeinsame Nenner und Lösungen für eine gute akustische Umgebung erarbeitet werden: beispielsweise eine Richtlinie für Smalltalk, getrennte Bereiche für ruhiges Arbeiten und geselliges Beisammensein sowie hochwertige schallabsorbierende Decken und Wände.
Wenn Sie Schallabsorber möglichst nah an der Lärmquelle platzieren, optimieren Sie die Wirkung. Eine aktuelle Ecophon-Umfrage unter Büroangestellten in Deutschland und Schweden ergab, dass Smalltalk als das am meisten störende Geräusch empfunden wird, gefolgt von Tastatur-Geräuschen, rhythmischem Klopfen auf dem Boden und Küchengeräuschen. Es ist wichtig, dass Personen, die viel miteinander kommunizieren, nahe beieinandersitzen und von anderen Arbeitsgruppen akustisch getrennt sind.
Schallabsorbierende Elemente auf harten Oberflächen, insbesondere an Wänden und Decken, haben großen Einfluss auf die raumakustische Qualität. Ratsam sind Materialien/Produkte mit einem Absorptionsgrad von αw = 0,9 oder höher – das entspricht Absorptionsklasse A. Sie sollten zudem baulich und ästhetisch mit Brandschutzkonzepten und anderen Maßnahmen (z. B. in Hinblick auf die Raumluftqualität oder Nachhaltigkeit) harmonieren. Zertifizierungen durch Dritte können bei der Produktauswahl helfen.
Schall breitet sich kugelförmig aus. Also ist es ein guter Anfang, sich umzusehen und nach oben zu schauen. So wie unser Himmel, sollte auch die Decke den Schall absorbieren oder zumindest in verschiedene Richtungen streuen: Gerade harte Oberflächen reflektieren ihn jedoch eher. Auch die Wände spielen eine entscheidende Rolle: Schallabsorber an mindestens einer von zwei gegenüberliegenden Wänden können häufig bereits Wunder bewirken und den Schallpegel deutlich reduzieren – sowohl in Besprechungsräumen als auch in offenen Bereichen.
Im Laufe der Evolution wurde unser Gehör für Umgebungen im Freien optimiert. Heute verbringen wir fast 90% unserer Zeit in Innenräumen. In Hinblick auf Wohlbefinden und Gesundheit ist es daher sinnvoll, die akustische Umgebung biophil beziehungsweise ähnlich den Klängen der Natur zu gestalten. Das kann indirekt geschehen, z. B. durch die Nachahmung von Geräuschen im Freien mit Hilfe eines durchdachten Akustikkonzepts, oder direkt durch die Integration von natürlichen Elementen in den Innenräumen.
Autor: Volker von Baczko, Consultant for Room Acoustics bei Ecophon Deutschland
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