Die richtigen raumakustischen Anforderungen von Beginn an
Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie die Anforderungen bezüglich der Qualität der Raumakustik frühzeitig im Bauprozess spezifizieren. Die Akustik ist in der einen oder anderen Form entweder direkt oder indirekt in Rechtsvorschriften zum Arbeitsumfeld, Bauvorschriften, Richtlinien und Normen enthalten. Eventuell müssen Sie strengere Anforderungen stellen als jene, die in offiziellen Normen und Vorschriften vorgegeben sind. Strenge und sorgfältig überdachte Anforderungen an die Raumakustik gehen nicht unbedingt mit höheren Kosten einher.
Es kann eine gute Entscheidung sein, mehrere relevante raumakustische Deskriptoren bei der Spezifikation anzugeben, um ein gutes akustisches Umfeld für den Endnutzer zu gewährleisten. Derzeit konzentrieren sich Bauvorschriften bzw. andere Vorgaben fast ausschließlich auf den raumakustischen Deskriptor der Nachhallzeit, der sich auf den Nachhall eines Raums bezieht. Man sollte sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass zu raumakustischem Komfort mehr gehört, als nur eine bestimmte Nachhallzeit.
Abhängig von den Aktivitäten, die in den jeweiligen Räumen vonstatten gehen werden, müssen den raumakustischen Eigenschaften, wie z. B. Schallpegel, Nachhall oder Sprachverständlichkeit unterschiedliche Prioritäten eingeräumt werden.
- Soll der Schallpegel niedrig sein?
- Steht eine gute Sprachverständlichkeit im Vordergrund?
- Ist ein Raum mit viel Nachhall ein Vorteil oder ein Nachteil in Bezug auf die Aktivitäten, die in diesem Raum vonstatten gehen?
- Soll, insbesondere in großen, offenen Räumen, die Schallausbreitung verhindert werden?
Bei der Spezifizierung der Anforderungen müssen diese Fragen möglichst früh im Bauprozess geklärt werden. Um nicht ständig das Rad neu erfinden zu müssen und um die optimalen Anforderungen für Sie selbst und Ihre Kunden zu formulieren, kann es sich als sinnvoll erweisen, Ihr eigenes Konzept bezüglich der Akustik zu erstellen.