Hiukkavaara School and Community Centre
Projekt: Hiukkavaara School and Community Centre
Land/Ort: Finnland / Oulu
Architekt: Lukkaroinen Architekten
Auftraggeber: Liikelaitos Oulun Tilakeskus
Bauherr: Lemminkäinen Oy
Fotos: Juha Sarkkinen, Studio Juha Sarkkinen
Erbaut: Sommer 2017
Die Besonderheit des Gemeindezentrums Hiukkavaara ist seine Vielseitigkeit. Das für 700 Schüler konzipierte Schulgebäude beherbergt nicht nur eine Grund- und Hauptschule mit 350 Schülern, sondern auch eine Kindertagesstätte und Vorschule, ein Jugendzentrum und eine Schulbibliothek. Die Anwohner können nicht nur die Räumlichkeiten nutzen, sondern auch an Gemeinschafts- und Weiterbildungsaktivitäten teilnehmen.
Das Gemeindezentrum Hiukkavaara wird von einer sehr unterschiedlichen Gruppe von Menschen genutzt, was bedeutet, dass die Einrichtungen so anpassungsfähig, multifunktional und komfortabel wie möglich gestaltet werden mussten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Akustik der Gemeinschaftsräume gelegt, und auch die Gestaltung der Unterrichtsräume musste den Anforderungen des kürzlich reformierten finnischen Bildungsplans gerecht werden.
Die Arbeiten am Zentrum orientierten sich auch an den Zielen der Nachhaltigkeit, der Umweltverträglichkeit und der Energieeffizienz. Schon bald erhielt das Gebäude eine Goldbewertung nach dem internationalen Green Property Zertifizierungssystem LEED for Schools.
Eine inspirierende und flexible Schule, die den Lehrplan unterstützt.
Das Gemeindezentrum Hiukkavaara verfügt nicht über traditionelle Klassenzimmer, sondern basiert auf offenen Unterrichtszellen oder Nestern. Die Räume sind anpassungsfähig und können bei Bedarf abgetrennt werden, z.B. durch Vorhänge und mobile Möbelstücke.
"Das größte dieser Lehrnester bietet Platz für bis zu 200 Schülerinnen und Schüler. Gegenwärtig besteht unsere größte Unterrichtsgruppe aus 130 Schülern - vergleichbar mit einer relativ kleinen Dorfschule. Die Arbeit in größeren Gruppen und in Mehrzweckräumen erfordert von Schülern und Lehrern Flexibilität und Kooperationsfähigkeit", erklärt die Direktorin und Leiterin des Hiukkavaara Community Centre Anne Moilanen.
"Diese neuen Räume unterstützen die Umsetzung und die Ziele des neuen Curriculums - Partizipation, Interaktion und Aufbau von gemeinschaftlichem Wissen", sagt sie anerkennend.
Zuhören schon in der Planungsphase
In offenen Lernumgebungen erfordert die Akustik besondere Aufmerksamkeit. Ein Akustikdesigner war von Anfang an eng in die Planung des Projekts eingebunden.
Gute Akustik verbessert die Konzentration und steigert die Zufriedenheit der Nutzer. Eine gute Raum- und Innenarchitektur ermöglicht es uns, unnötige Ablenkungen auszuschließen und Sprachprobleme für die Lehrer zu vermeiden", erklärt Innenarchitektin Anna Ervasti-Gussander vom Architekturbüro Arkkitehtitoimisto Lukkaroinen, die für die Gestaltung der festen und mobilen Einrichtung in Hiukkavaara sowie für die Farbgebung und die Materialien der Einrichtungen verantwortlich war.
Textile Teppiche wurden als Bodenbelag für die meisten offenen Lernumgebungen ausgewählt. Der Textilteppich bedeckt auch einen Teil der Trennwände. Für die Decke wurden die attraktiv abgehängte Focus E Konstruktion und auffällige Solo Baffles verwendet, während Akusto Wall-Lösungen an den Wänden eingesetzt wurden, um Befestigungsflächen mit akustischen Eigenschaften zu versehen.
"Die Flexibilität und Vielseitigkeit der Räume wurde sowohl bei den festen als auch bei den mobilen Möbeln berücksichtigt. Die verwendeten mobilen Möbel sind leicht zu bewegen, außerdem sind die Stücke mit akustischen Elementen ausgestattet. Das Zentrum verfügt über ein vielfältiges Angebot an Unterrichtszellen, die auf natürliche Weise ruhigere Arbeitsplätze schaffen", so Ervasti-Gussander.
Mehrzweck-Gemeinschaftsräume in der Mitte des Gebäudes
Herzstück des Erdgeschosses ist ein großer Foyerbereich, bei dem die Akustik einen besonderen Schwerpunkt bildete. Ervasti-Gussander betrachtet die akustischen Eigenschaften dieses Raumes als außerordentlich gelungenes Element des Projekts.
Die Akustik des offenen Foyerraumes und der Kantine wurde bei der Planung berücksichtigt, indem als Bodenbelag schallabsorbierende Gummifliesen gewählt wurden. Ein großer Teil der Wandfläche ist mit einem Holzsystem verkleidet, in das Akustikplatten integriert sind.
Auch der Schulleiter ist von der Akustik des Raumes begeistert.
"Die Essenszeiten sind angenehm, auch wenn es viele Leute und viel Lärm gibt."
Übernachtung in der Schule
Natürlich wurden bei der Planung von Hiukkavaara auch die Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt: Lehrer/Innen verschiedener Fachgruppen, Schüler/Innen und Mitarbeiter/Innen der Kindertagesstätten wurden befragt. Es ist offensichtlich, dass das Endergebnis gut ankommt.
"Sowohl die Mitarbeiter als auch die Schüler sind von den neuen Räumlichkeiten begeistert. Wir sind mit der Funktionalität sowie auch mit der Haptik des Gebäudes zufrieden. Die Einrichtungen sind so schön, dass ein Schüler sogar über Nacht in der Schule bleiben wollte", so Moilanen.
"Für uns als Raumgestalter war das Hiukkavaara Community Centre die erste offene Lernumgebung, die wir in so großem Umfang umgesetzt haben. Wir sind mit dem Endergebnis zufrieden, und das Wichtigste ist, dass die Nutzer der Räume auch mit ihnen zufrieden sind", lächelt Ervasti-Gussander.